Von fehlender Beschilderung bis zum hochwertigen Rastplatz: Positive Resonanz für die Regionale Tourismusentwicklung

Zahlreiche Projekte angestoßen / Positives Zwischenfazit

Armin Merkel mit dem Stand-up-Paddelbrett auf der Eider
Armin Merkel mit dem Stand-up-Paddelbrett auf der Eider

Die Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge ist aufgrund ihres ländlichen und naturnahen Charakters eine beliebte Urlaubsdestination. Armin Merkel arbeitet seit einem Jahr intensiv daran, die Qualität der touristischen Infrastruktur in der Region zu verbessern, die digitale Vernetzung zu steigern und die Kooperationsstrukturen zu optimieren.

Arbeiten auf dem Stand-up-Paddelbrett – das klingt fast zu schön, um wahr zu sein, hat aber einen wichtigen Hintergrund: Der Tourismusbeauftragte der Eider-Treene-Sorge GmbH, Armin Merkel, hatte als erste Aufgabe die Kanueinsetzstellen und -rastplätze entlang der drei Flüsse Eider, Treene und Sorge land- und wasserseitig zu analysieren und zu bewerten. Dabei stellte er große Diskrepanzen zwischen den einzelnen Standorten fest. „Viele sind in gutem bis sehr gutem Zustand, aber nicht alle“, erklärt Merkel. Einige Mängel konnten bereits abgestellt werden, wie etwa die fehlende Beschilderung mit der „gelben Welle“, die den Rastplatz schon von Weitem anzeigt. Um die Qualität langfristig zu sichern, wurde mit den touristischen Partnern ein Leitfaden konzipiert, der einen Mindeststandard für neue und bestehende Rastplätze definiert. „Dazu gab es schon viele gute Gespräche mit Gemeinden, die etwas verbessern wollen, denen aber bisher eine gezielte Beratung und Unterstützung gefehlt hat“, so Merkel, der generell eine sehr positive Resonanz auf seine Arbeit wahrnimmt und feststellt: „Es motiviert die Gemeinden und Leistungsträger selbst aktiv zu werden, weil sie nicht allein dastehen und einen starken Partner an ihrer Seite wissen“.

Für einige regionale Kooperationsprojekte konnte Merkel bereits Fördermittel einwerben. Beispielhaft sind hier die Kleeblatt-Touren als lokale Themenradrouten zu nennen, deren Optimierung mit dem Amt KLG Eider als Träger über das Regionalbudget der AktivRegion Eider-Treene-Sorge gefördert wird. Die Routen wurden auf die Wegequalität hin geprüft und mit den Kreisradwegenetzen abgeglichen. Wo nötig, werden einzelne Abschnitte verlegt, um die Qualität und Instandhaltung von Wegen und Beschilderung durch die regelmäßige Befahrung der Kreise zu sichern. Rechtzeitig zur nächsten Saison ist eine Eröffnungsveranstaltung geplant. Zudem ist ein Unterhaltungskonzept in Arbeit, das klare Strukturen für die zukünftige Entwicklung des Eider-Treene-Sorge-Radweges bringen soll. Die darin aufgeführten Maßnahmen sind auch auf andere touristische Radrouten, wie den Stapelholmer Weg oder den Wikinger-Friesen-Weg, übertragbar. „Ein Unterhaltungskonzept für einen touristischen Radfernweg gibt es bisher nicht in Schleswig-Holstein, deshalb erarbeiten wir es modellhaft gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium“, erläutert Merkel. In der Vorbereitung wurden zunächst einige Abschnitte näher an die Flüsse herangeführt und die Routenführung unter Beachtung der Qualitätsstandards des Landes und des ADFC verbessert. Mit der vollständigen Anpassung der Beschilderung des Radfernweges ist zu Beginn des nächsten Jahres zu rechnen. Ziel beider Maßnahmen ist die Steigerung der Wertschöpfung durch den seit Jahren zunehmenden Radtourismus.

Um das Potenzial für die Tourismuswirtschaft zu ermitteln, wurde Anfang 2022 das Kieler Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) mit einer Studie zum Wirtschaftsfaktor Tourismus für die Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge beauftragt. Dieses hat neben der touristischen Wertschöpfung unter anderem die Bedeutung des Tages- und Übernachtungstourismus für den Arbeitsmarkt in der Region ermittelt. Das Ergebnis bestätigt einerseits, dass der Tourismus mit seinen direkten und indirekten Wertschöpfungseffekten ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der ländlichen Region darstellt. Andererseits wird deutlich, dass der Tourismus eine regionale Aufgabe darstellt: „Es geht nicht nur darum, dass Menschen hier übernachten, essen, einkaufen und Geld für Aktivitäten ausgeben“, so Merkel. Die mehr als 2.000 Arbeitsplätze, die dem Tourismus zugerechnet werden, verteilen sich eben auf alle Gemeinden, nicht nur jene mit größeren touristischen Betrieben. Vor diesem Hintergrund soll die Studie als Grundlage für zukünftige Investitionsentscheidungen dienen und zu Kooperationsprojekten anregen.

Und in der Zukunft? „Wir haben bereits viele Projekte in Kooperation mit den lokalen Akteuren vor Ort auf den Weg gebracht“, schildert Armin Merkel. Weitere sind bereits in Planung. So laufen beispielsweise die Pläne für ein größeres Infrastrukturprojekt am Eider-Treene-Sorge-Radweg. „Gemeinden, die sich touristisch breiter aufstellen möchten oder Projekte initiieren wollen, stehen wir gern als Ansprechpartner zur Verfügung“, so der Tourismusbeauftragte. „Unser Ziel ist es, im Schulterschluss mit touristischen und kommunalen Akteuren die Grundlagen für eine erfolgreiche Tourismuswirtschaft spürbar zu verbessern. Und das haben wir mit den ersten Projekten auf jeden Fall geschafft“, fasst Yannek Drees, Geschäftsführer der Eider-Treene-Sorge GmbH, das erste Jahr zusammen.

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