Gemeinsam für die ländliche Entwicklung
Der Schlüssel zu lebendigen und zukunftsfähigen ländlichen Regionen liegt in der Zusammenarbeit vor Ort. Das EU-Programm LEADER/CLLD ist ein bewährtes Werkzeug, um kreative Projekte und nachhaltige Entwicklungen direkt in Städten und Gemeinden zu fördern. Doch für den langfristigen Erfolg bedarf es einer klaren Unterstützung aus Brüssel.
Um die Zukunft der ländlichen Räume zu sichern, rufen die drei Lokalen Arbeitsgemeinschaften (LAG) der AktivRegionen Dithmarschen, Eider-Treene-Sorge sowie Südliches Nordfriesland gemeinsam alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunalpolitiker auf, die EU-Petition zur Stärkung von LEADER/CLLD zu unterstützen. Ziel ist es, die langfristige Finanzierung des Programms sicherzustellen, bürokratische Hürden zu verringern und die Rolle von LEADER/CLLD als strategisches Instrument für die ländliche Entwicklung zu erweitern.
Es geht um mehr als Projekte – es geht um den sozialen Zusammenhalt, die Stärkung der lokalen Wirtschaft und die Sicherung der Zukunft unserer ländlichen Region. Jörn Timm, Vorsitzender der LAG AktivRegion Dithmarschen betont: „LEADER/CLLD ermöglicht es uns, regionale Herausforderungen eigenverantwortlich und effektiv anzugehen. Nur mit einer dauerhaften Unterstützung durch die EU können wir unsere Ziele erreichen.“ Ralf Tiessen, Geschäftsführer der Eider-Treene-Sorge GmbH, zuständig für das Management der beiden weiteren AktivRegionen ergänzt: „Europa kann es sich nicht leisten, die ländlichen Räume zu vernachlässigen. Jetzt ist der Moment, um aktiv zu werden und ein starkes Signal an die EU zu senden.“
Die EU-Petition ist bis zum 15. Mai online verfügbar. Weitere Informationen und der Link zur Petition finden sich unter: www.kurz.sh/leader
STIMMEN AUS DER REGION
Schulverband Wesselburen, Bildungsmanagerin Antje Schenk:
„Dank der EU-Fördermittel konnten wir in der Bildungsregion Wesselburen bereits zahlreiche Projekte umsetzen, die innovative Bildungsarbeit, Nachhaltigkeit und soziale Teilhabe erfolgreich miteinander verbinden. Initiativen wie JiMs Bar 4.0 oder Die soziale Werkstatt – Werteschmiede des Glücks sind nur Beispiele für die positiven Entwicklungen, die daraus entstanden sind. Diese Fördermittel sind unverzichtbar, um weiterhin kreative Lernorte und nachhaltige Schulkulturen aufzubauen – und um sicherzustellen, dass auch zukünftige Generationen in unserer Region von starken Bildungsangeboten und neuen Perspektiven profitieren können.“
Burger Waldmuseum, Anke Schroeder:
„Das Waldmuseum, in kommunaler Trägerschaft der Gemeinde Burg besteht seit 1968. Mit Fördermitteln des Landes und der EU konnte es sich zu einem überregional bedeutenden Tourismusmagneten in Ergänzung zum Nordseetourismus entwickeln und trägt zur Attraktivität der küstenfernen Region bei. Außerdem ist die Einrichtung ein beliebter außerschulischer Lernort von überregionaler Bedeutung. Den gerade laufenden Umbau mit neuer Konzeption der Dauerausstellung, hätte die Gemeinde nicht ohne Förderung leisten könnte. Das Museum wird dadurch, ergänzend zum Bildungsprogramm für Kita-Gruppen und Schulklassen, einen Beitrag zur allgemeinen Bildung für nachhaltige Entwicklung leisten können, indem in der Ausstellung auch der Diskurs zur Selbstwirksamkeit in Umwelt- und Klimaschutzfragen geführt wird.“
Otto Warskulat, Vorsitzender der SSV Hennstedt:
„Diese Maßnahmen tragen wesentlich dazu bei, Ressourcen effizient zu nutzen, umweltfreundliche Energietechnologien zu entwickeln und zu fördern sowie die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu verbessern. Sie stärken das Ehrenamt, fördern Mobilität und Energieeffizienz und verbessern die Lebensqualität der Menschen vor Ort. Diese positive Entwicklung ist weiterhin zu fördern, um die Lebensqualität im ländlichen Raum Schleswig-Holsteins nachhaltig zu sichern.“
Alan Bock, Vorsitzender des Jugendfördervereins der SSV Hennstedt:
„Die SSV Hennstedt und der Jugendfußballförderverein SSV Hennstedt haben in den vergangenen Jahren durch das LEADER-Förderprogramm der EU, das gezielt die Entwicklung ländlicher Regionen in Schleswig-Holstein unterstützt, bedeutende positive Veränderungen für die Lebensqualität im Ort bewirkt. Dank der Unterstützung durch die AktivRegion Eider-Treene-Sorge konnten im Jahr 2022 ein Multifunktionsunterstand auf dem Vereinsgelände realisiert werden. Für das Jahr 2025 ist die Umsetzung einer Photovoltaikanlage geplant, die die Nutzung erneuerbarer Energien fördert und die Energieversorgung nachhaltiger gestaltet. Insgesamt wurden Fördergelder in Höhe von circa 30.000 Euro eingesetzt, um diese Projekte zu realisieren.“
Gemeinde Seeth, Bürgermeister Ernst-Wilhelm Schulz:
„Wir versuchen als Gemeinde gerne, möglichst viel an öffentlichen Mitteln abzugreifen. Mit unserem normalen Haushalt ist nur wenig zu bewerkstelligen. Gerade die Gemeinde Seeth mit den Mamutaufgaben – Landesunterkunft für Flüchtlinge und Gewerbepark als Konversionsfläche – ist der Spielraum noch enger, da nicht alles aus Fördermitteln abgedeckt wird.“
„Die Gemeinde hat zudem mehrere hunderttausend Euro im Rahmen des Ortskernentwicklungskonzeptes für private Maßnahmen der Reetdach-Sanierung erhalten. Des Weiteren haben wir einige hervorragenden Mittel aus der AktivRegion für „kleinere“ Aktionen erhalten. Gerade diese Fördermittel bis 20.000 Euro sind für die Gemeinde und Vereine sehr hilfreich. Da geht es unter anderem um einen Bouleplatz, die Beleuchtung des Sportplatzes, den Maibaum sowie die Akustik im Dorfgemeinschaftshaus.“
Birgit Meier, Bürgermeisterin der Gemeinde Süderheistedt:
„Die Gemeinde Süderheistedt hat vor zwei Jahren ein kleines Grundstück erworben und darauf Streuobstwiese angelegt. Hier wurde zusätzliche eine Sitzgruppe aufgestellt. Gefördert wurde das Vorhaben als Kleinprojekt aus dem Regionalbudget der AktivRegion. Dieser schöne Platz lädt zum Verweilen ein. Ich höre immer wieder von den Bürgern, dass sie sich gerne dort treffen, der Kindergarten unternimmt regelmäßig Ausflüge zur Streuobstwiese und möchte hier später, wenn die Bäume viele Äpfel tragen, auch ernten. Ohne den Anreiz dieser Förderung hätten wir das sicherlich nicht geplant.“
„Augenblicklich realisieren wir einen Markttreff, der mit 1,5 Millionen Euro gefördert wird. Überwiegend stammen die Mittel von der EU und aus dem Fördertopf der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK), der gemeinsam von Bund und Land finanziert wird. Wir planen diesen Markttreff, gemeinsam mit der Gemeinde Norderheistedt, um den Bedarf nach einem Dorfgasthof, einer Nahversorgung, einem Bäcker und einem Treffpunkt unter einem Dach verwirklichen zu können. Seitdem unsere alte Gastwirtschaft vor circa 5 Jahren aufgeben musste, finden in unserer Dorfgemeinschaft keine Veranstaltungen mehr statt. Weiterhin ging unser Bäcker in den Ruhestand. Die Vereine, Gilde und Feuerwehr, deren Mitglieder auch aus Norderheistedt und Barkenholm kommen, haben keine Gelegenheit, größere Feste in Süderheistedt zu feiern. Die Menschen leben sich auseinander. Ohne die Förderung für den Markttreff hätten wir keine Möglichkeit, solch ein Projekt zu finanzieren. Der Eigenanteil ist schon jetzt trotz Förderung erheblich. Für uns bedeutet der Bau des Markttreffs einen Beitrag zur Daseinsvorsorge, die Gemeinden Süderheistedt und Norderheistedt zu einem lebenswerten Ort machen. Gemeinschaft erleben, kurze Wege für die Nahversorgung und Dienstleistungen vor Ort ermöglichen. Das ist unser Ziel. Wir freuen uns darüber, dass wir mit Hilfe der Förderung die Chance haben, unser Ziel zu verwirklichen, denn das bedeutet Zukunft.
Hagen Billerbeck, Bürgermeister der Gemeinde Süderdorf
Die EU erscheint für viele kleine Gemeinden weit entfernt zu sein, doch eben gerade wir kleinen Gemeinden können mit Mitteln der EU regional bedeutende Projekte umsetzen! Die Gemeinde Süderdorf bemüht sich stets Förderungen für verschiedene Investitionen im Gemeindegebiet einzuwerben. Die Fördermittel der EU sind essentiell, um größere Investitionen umsetzen zu können. Bestes Beispiel ist das Dorfgemeinschaftshaus, welches die vier Ortsteile der Gemeinde miteinander verbindet und dadurch Mittelpunkt für gemeindliche, kulturelle und private Veranstaltungen in der Gemeinde ist. Die Umsetzung der Dorfgemeinschaftshauses und die aktuell laufende Modernisierung wären nicht einfach ohne Mittel der EU umzusetzen gewesen. Weitere geplante Investitionsmaßnahmen, beispielsweise umfangreiche Ausbauten bestehender Feldwege auf Grund erhöhter Anforderungen durch Landwirtschaft, aber auch den Erneuerbaren Energien und dem Fahrradtourismus, sind nicht möglich ohne großzügige Förderungen aus EU-Mitteln.
Über LEADER/CLLD: LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale“, was übersetzt etwa „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ bedeutet. Das EU-Programm LEADER/CLLD fördert seit mehr als 30 Jahren innovative Ideen und Projekte in ländlichen Regionen. Es steht für Bürgerbeteiligung, Eigenverantwortung und nachhaltige Entwicklung vor Ort.